FSV Unterleiterbach ist Meister: Last-Minute auf die Eins und rauf!
Damit hat wohl kaum noch einer gerechnet! Der FSV
Unterleiterbach ist Meister der Kreisliga und kehrt nach einem Jahr in die
Bezirksliga zurück. Die Mannen von Tobias Eichhorn profitierten von der
1:2-Niederlage des FSV Buttenheim in Tütschengereutsch und rutschten am
letzten Spieltag erstmals auf die Eins und damit auch zur Meisterschaft.
von Marco Heumann
Meisterjubel 2017/18
FSV Unterleiterbach
"Du glaubst noch an uns?"
Ein wenig Staunen war der Whatsapp-Nachricht, die Tobias Eichhorn am
Freitagabend an den anpfiff.info-Redakteur schickte, schon zu
entnehmen. Es ging um eine Stimme im Falle des Titelgewinns und Aufstiegs.
"In der Relegation dann",
scherzte der Spielertrainer des FSV Unterleiterbach zurück.
"So wirklich haben wir vor der Partie nicht mehr dran geglaubt",
gab der Trainer des FSV gut 24 Stunden später ehrlich zu. Da waren er uns
seine Jungs bereits das, was kaum jemand noch vermutet hätte: Meister der
Kreisliga Bamberg.
Hausaufgaben erledigt
Mit einem 3:1 gegen Absteiger ASV Naisa hatte man seine
Hausaufgaben erledigt. Schon zur Pause stand das Endresultat fest. Der
frühen Führung durch Franz Schmucks ersten Saisontreffer folgte zwar der
Ausgleich durch Marco Zais, aber Tobias Bayer und erneut Franz Schmuck
sorgten bis zum Halbzeitpfiff für eine beruhigende Führung dafür, dass die
Blicke fortan gen Tütschengereuth gerichtet werden konnte. Dort schickte
sich der FSV Buttenheim an, sein Meisterstück zu machen, drohte aber zu
straucheln. 0:1 stand es zur Pause. 1:1 kurz nach dem Wechsel. Dann gingen
die noch abstiegsbedrohten Gastgeber erneut mit 2:1 in Führung.
"Wir haben versucht, unser Ding zu machen", erklärt Tobias Eichhorn."Aber das war nicht so einfach. Irgendwann war man natürlich mit
einem Ohr in Tütschengereuth."Dort schickte sich die DJK
schließlich an, den FSV Unterleiterbach doch noch zum Meister zu machen."Bei uns war dann eher Schluss",
berichtet der Spielertrainer. "Danach
dauerte es gefühlte zwei Stunden." Per
Live-Berichterstattung hielt ein Unterleiterbacher, der sich nach
Tütschengereuth aufgemacht hatte, Team und Verantwortliche auf dem
Laufenden. Der Schlusspfiff ließ auf sich warten.
Als er endlich kam, kannte der Jubel bei Tobias Eichhorn, seinem Team und
natürlich auch bei Verantwortlichen und Fans keine Grenzen.
"Eigentlich unglaublich und einfach nur der
Wahnsinn", findet der Spielertrainer die völlig unerwartete
Wende einer verrückten Saison. Als einer der Top-Favoriten auf den Titel war
der Absteiger ins Rennen gegangen. Doch der Start mit zwei Niederlagen -
unter anderem einem 1:4 gegen Buttenheim - und dem verrückten 5:5 gegen den
TSV Burgebrach misslang. Und auch danach kam der Motor des FSV nicht so
recht ins Laufen. Bis Anfang Oktober gab es weitere vier Niederlagen. Der
Favorit schien zu wanken.
So
jubelten sie in dieser Runde oft. Die Spieler des FSV
18 Spiele und nur eine
Niederlage
Fing sich aber wieder! Seit dem 2:3 zu Hause gegen Zapfendorf gab es in 18
Spielen nur noch eine Niederlage und zwei Unentschieden. Seit Ende März und
damit in der entscheidenden Saison blieb man ungeschlagen und holte 31 von 33
möglichen Punkten. Dennoch schaffte man es nie am FSV Buttenheim vorbeizuziehen
und sich ganz oben zu platzieren. Den Atem des Verfolgers aber spürten Erkan
Esen und seit einigen Wochen deutlich. "Ich kenne diesen Druck aus eigener
Erfahrung, das ist nicht immer so einfach", zeigt Tobias Eichhorn Mitgefühl für
den gestrauchelten Kontrahenten und lobt sein Team.
"Wir haben es uns verdient, weil wir eine tolle Rückrunde gespielt und
nie aufgegeben haben." Belohnt wurde man nun ganz zum Schluss.
"Das ist schon ein Ding. Wir waren nie Erster
und jetzt steigen wir auf."
Logisch, dass diese Last-Minute-Meisterschaft, ganz besonders und ausgiebig
gefeiert werden soll. "Wir lassen es jetzt
richtig krachen. Die nächsten Tage werden sicher richtig ausgelassen",
gibt Tobias Eichhorn die Marschroute vor und lacht. "Aber danach brauche ich ein wenig Abstand und will die Jungs mal ein
paar Tage nicht sehen."
Ein Neuer steht schon fest
Dann jedoch liegt der Fokus schon wieder auf der neuen Runde. In der es
gemeinsam in die Liga zurück geht, aus der man im vergangenen Sommer gemeinsam
und unglücklich abgestiegen war: Die Bezirksliga. Der Kader bleibt weitgehend
zusammen. Mit Matthias Beland vom TSV Sonnefeld kommt ein Mann mit Erfahrung in
der Landesliga. Doch das ist noch alles Zukunftsmusik! Jetzt gilt erst einmal
das Trainers Anweisung: "Wir lassen es richtig
krachen!"