Kreisliga 1 Bamberg, 27. Spieltag, 29.04.2018 SV Zapfendorf - FSV Unterleiterbach 0:1 (0:0) "Wer das erste Tor schießt..."
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Unterleiterbachs
Innenverteidiger Oliver Riley (li.) spitzelt hier dem SVZ-Akteur
David Wicht den Ball vom Fuß.
Selten ging es an der Kreisliga-Spitze in einer solchen Breite so eng zu. Zwei der fünf Mannschaften, die sich berechtigte Hoffnungen machen dürfen, sind der SV Zapfendorf und der FSV Unterleiterbach. Dabei hatten personell gesehen die Gäste die besseren Karten, denn mit Tobias Bayer fehlte, wenn auch ein wichtiger, nur ein Akteur. Die Zapfendorfer mussten im Vergleich dazu einige Akteure ersetzen. Vom Donnerstagsspiel kam beispielsweise noch Johannes Bontjes dazu, dazu war Stephan Kaufmann angeschlagen, auch Sturmführer Hakan Bozkaya musste mit einer Oberschenkelblessur zunächst auf der Bank Platz nehmen. Deswegen stellte Erbil Demirel auf ein flaches und kompaktes 4-4-2 um. Tobias Eichhorn wollte mit seiner Elf "ohne allzu großen Druck in dieses Derby, in dem die Tagesform entscheidet. Wir wollen unser Spiel durchdrücken und dann mal schauen, was dabei herauskommt."
Wie angekündigt, standen die Zapfendorfer zunächst einmal tiefer und versuchten, nach Ballgewinnen schnell umzuschalten. Unterleiterbach war aktiver, kam zunächst allerdings nicht durch die stabile Defensive der Zapfendorfer, bei denen zudem die Abseitsfalle ein paar Mal hervorragend funktionierte. So dauerte es bis zur 11. Minute, bis es zu einem Abschluss aus der Ferne kam. Der bissige Sebastian Ambros erkämpfte sich 25 Meter vor dem Tor das Leder und zog sofort ab, aber seinen wuchtigen Schuss lenkte Torhüter Ralf Keber über die Querlatte. Ansonsten hatten die Abwehrreihen beidseitig - bei den Gästen durch Oliver Riley, bei der Heimelf vor allem durch Stephan Kaufmann - jeweils die Lufthoheit. Umso wichtiger war es, wer energischer in die zweiten Bälle kam. Zunächst war da jedoch kein Vorteil bei einer Seite auszumachen. Nach und nach nahm die Partie auch in den beiden Strafräumen ein wenig Fahrt auf. Ein abgefälschter 25m-Freistoß von Erbil Demirel ging einen halben Meter vorbei. Und beim Konter auf die anschließende Ecke wurde Bastian Schneider auf die Reise geschickt, aber Ralf Keber im SVZ-Tor spielte klasse mit und schnappte dem Unterleiterbacher im letzten Moment den Ball vom Fuß. Aber die Unterleiterbacher wussten nun, wie es geht. Nach einer halben Stunde schickte Walter Epp seinen Spielertrainer Tobias Eichhorn auf die Reise, der stand plötzlich frei vor dem Zapfendorfer Tor. Allerdings ging sein Heber zwar über Keber - aber auch am langen Pfosten vorbei. Und fast ein identische Situation ein paar Minuten später, als Franz Schmuck einen langen Pass in den Lauf bekam. Auch er versuchte es mit einem Heber. Aber der Zapfendorfer Keeper kam mit den Fingerspitzen ran - und ermöglichte damit seinem Mitspieler Kevin Knaak, den Ball artistisch vor Überschreiten der Linie zu klären. Glück für die Heimelf, hier nicht in Rückstand geraten zu sein. Darüber hinaus gelang es den Unterleiterbachern in dieser Phase besser und besser, zwischen die Zapfendorfer Ketten zu kommen, so war auch optisch ein Übergewicht da. Aber auch die Zapfendorfer meldeten sich vor der Pause noch einmal zu Wort, allerdings setzte Kevin Knaak nach einer Ecke den Ball aus aussichtsreicher Position doch um einiges vorbei. ![]()
Hier muss David Wicht
im Zweikampf mit dem wuchtigen Oliver Riley (oben) dessen Masse
abfedern.
"Wer hier das erste Tor schießt, geht wohl als Sieger vom Platz.", sagte Erbil Demirel seiner Mannschaft in der Halbzeit und wollte dadurch die Sinne schärfen im Hinblick auf die Vermeidung von leichten Fehlern. Ein Fehler war es allerdings nicht, aus dem das dann tatsächlich erste, letzte und damit auch entscheidende Tor der Partie resultierte. Sondern ein Einwurf. Der wurde in den Lauf des Richtung Grundlinie startenden Tobias Eichhorn geworfen, er deckte den Ball bis fast zur Torauslinie mit dem Körper ab, nahm dann seinen Verteidiger in der Drehung mit und brachte den Ball im Fallen scharf vors Tor. Dorthin lief Sebastian Zillig auf Verdacht und mit Tempo ein - und wurde dadurch belohnt, dass er den Ball aus kurzer Distanz nur noch über die Linie zu drücken brauchte (0:1, 48.min). Die Antwort wollten die Zapfendorfer nach einer Flanke und durch Kevin Knaak per Kopf geben, aber Dietmar Schmuck hielt sicher. Nach einer Stunde etwa wurde die Partie härter, aber Schiedsrichter Simon Winkler, der eine sehr gute Partie ablieferte und viel Spielfluss zuließ, erwischte den richtigen Moment für die Kartengebung und brachte dadurch wieder mehr Ruhe rein. Die Unterleiterbacher konzentrierten sich zunehmend vor allem darauf, als Mannschaft tiefer und kompakter zu stehen und die vermehrt nun folgenden langen Bälle der Zapfendorfer zu verteidigen. Dabei hatten sie den gerade eingewechselten Angelo Schneiderbanger wohl noch nicht auf der Rechung, der kam aus sieben Meter zum Abschluss, aber Schmuck im Unterleiterbacher Tor tauchte ins Eck und hielt. Ebenfalls ins Spiel kam Hakan Bozkaya, der in seinen ersten Aktionen mehr Tempo ins Spiel brachte und dadurch den Unterleiterbacher Verteidigern mehr Arbeit bescherte, aber auch dieser Effekt verpuffte nach und nach wieder ohne Zählbares. Zwar holte sich Zapfendorf zwangsläufig ein wenig mehr Ballbesitz, aber ein Durchkommen gab es kaum. Weder bei langen Bällen, für die in der Endphase die langen Spieler der Zapfendorfer nach vorne rückten, auch die Außen waren dicht. Nur einmal kam David Wicht bis zur Grundlinie durch, aber seinen Querpass fing Torwart Schmuck ab. So kam der Schlusspfiff immer näher, die Räume für die Unterleiterbacher zum Kontern wurden größer. Da fehlte aber zumeist die Struktur im Vortrag und - mit der Führung im Rücken - auch der letzte Zug, um den Sack vorzeitig zuzumachen. Der eingewechselte Felix Rauchhaus versuchte über rechts ein paar Mal Tempo zu machen, gewann auch Raum und Zeit, kam aber nicht durch. Und im Eins-gegen-Eins stoppte der starke Stephan Kaufmann Tobias Eichhorn. Die Zapfendorfer waren zwar bis zum Schluss um den Ausgleich bemüht, aber die Kräfte und die Mittel reichten an diesem Tag nicht aus. ![]()
Voller Einsatz beim
Unterleiterbacher Sebastian Ambros, der hier den Pass von
Patrick Heathfield (li.) blocken kann.
Es blieb bis zum Schluss zwar eng und damit auch spannend, aber trotz des erkennbaren Willens der Zapfendorfer hatte man nicht das Gefühl, dass der Ausgleich noch in der Luft liegen würde. Dies war sicherlich auch der momentanen personellen Situation - gerade nach der kräftezehrenden zweiten Hälfte gegen Rattelsdorf und bei der vorherrschenden Hitze - geschuldet. Vor allem aber auch der geschlossenen und konzentrierten Mannschaftsleistung des Gegners Unterleiterbach, der wenig zuließ, im richtigen Moment zur Stelle war und dann konsequent und mit dem Selbstvertrauen der vorangegangenen Erfolge seinen Vorsprung über die Zeit brachte. Am Ende damit dann auch verdient.
SV Zapfendorf: Keber
2,0, Kaufmann 1,6, Ries
M. 2,8, Stöhr C.
2,8, Knaak 2,4, Freitag
2,8, Heinlein 2,8,
Hennemann T. 2,4, Heathfield
2,8, Demirel E. 3,1,
Wicht 2,8 / Fogarasi,
Heger, Gunzelmann A.,
Schneiderbanger A. 2,9 (56.),
Bozkaya 3,4 (50.)
FSV Unterleiterbach: Schmuck D.
2,0, Riley 2,3, Bayer
F. 2,0, Barth
2,2, Walter F. 2,0, Epp
2,0, Ambros 2,0,
Schneider B. 2,3, Zillig
2,0, Schmuck F. 2,0,
Eichhorn 2,1 / Werner D.,
Ebitsch, Lurtz T.,
Lorber (89.), Meli
(81.), Rauchhaus 2,5 (68.)
Tore: 0:1 Zillig (48., Eichhorn)
Gelbe Karten: Kaufmann - Foulspiel (33.) / Epp -
Foulspiel (59.), Schneider B. - Foulspiel (77.)
Zuschauer: 400 | Schiedsrichter: Simon Winkler
(DJK Don Bosco Bamberg 1950 e.V.) 1,5
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(Quelle anpfiff.info) |