Kreisklasse 1 Bamberg, 14. Spieltag, 05.10.2024

FSV Unterleiterbach - SV Zapfendorf  6:0 (4:0)

Unterleiterbach dominiert das Derby

von Markus Schütz

Der Zapfendorfer Alexander Bogdan (grün) bekommt es hier mit den FSVlern Benny Nguyen (li.) und Lukas Hornung zu tun.

Personell gesehen musste Gästetrainer Thomas Helmreich auf den einen oder anderen wichtigen Akteur verzichten, so standen unter anderem Senger, Seelmann und zwei Mal Gunzelmann nicht zur Verfügung. "Wir werden versuchen, die Unterleiterbacher recht hoch von unserem Tor wegzuhalten, ohne nach hinten offen zu sein. Wichtig wird sein, dass wir die Zweikämpfe annehmen und dagegenhalten und dann wollen wir über die eine oder andere Umschaltaktion Nadelstiche setzen.", so der Zapfendorfer Coach, der zuletzt mit seinem Team in Mürsbach verlor, in den drei Partien davor aber wichtige sieben Zähler einfuhr. Personell zwar auch nicht perfekt, aber deutlich besser sah es bei den Unterleiterbachern aus, die zuletzt zwei deutliche Siege einfahren und aus den letzten acht Partien 16 Zähler holen konnten. Spielertrainer Björn Vogel wollte mit seiner Elf den Gegner gleich aggressiv unter Druck setzen und natürlich die Punkte im Derby zuhause behalten.


Partie schon zur Pause entschieden

Die beidseitig noch ziemlich nervösen ersten Minuten waren von Fehlern geprägt. Die Unterleiterbacher nutzten den der Gäste gleich in der vierten Minute aus, als Lukas Hornung in eine zu kurze Kopfballrückgabe lief und die Führung für die Heimelf erzielte. Ein perfekter Start für den FSV, der dann allerdings ebenfalls einen Fehler im Spielaufbau produzierte, den Oliver Mirwald beinahe ausgenutzt hätte - aber sein Abschluss ging knapp daneben. Im Folgenden war Unterleiterbach aktiver und aggressiver und suchte bei Ballbesitz immer den Weg in Richtung gegnerisches Tor. Und die Heimelf hatte nach acht Minuten Pech, als nach einem verlängerten Einwurf Florian Kraus im Fallen abdrückte - aber die Querlatte stand im Weg. Zapfendorf wirkte in dieser Phase defensiv dennoch stabiler und ließ wenig zu. Nach vorne allerdings ging kaum etwas, so dass die Offensiven Manuel Winkler und Kapitän Oliver Mirwald oft in der Luft hingen. Erst nach 25 Minuten gab es die nächste Torchance zu sehen und auch die hatten wieder die Gastgeber. Eine starke Flanke von Björn Vogel fasste Noah Hetzel per Kopf ab - aber Christoph Hennemann rettete auf der Linie für seinen bereits geschlagenen Keeper. Kurz darauf allerdings fiel dann der zweite Unterleiterbacher Treffer. Ausgangspunkt war ein Freistoß von der Mittellinie, der als Flugball Björn Vogel fand, der ihn verarbeitete und im Fallen an Keeper Justin Kühnlein vorbei ins Tor bugsierte. Der Spielertrainer war es auch, der für das 3:0 verantwortlich war. Als er nämlich einen Freistoß aus fast 30 Metern unter die Latte hämmerte. Das war bereits eine Art Vorentscheidung gegen Zapfendorfer, die in nahezu allen Aspekten unterlegen waren. Vogel konnte sich sogar den Luxus erlauben, nach seinem Freistoß vom Feld zu gehen. Als schließlich der wuchtige Jens Schmidt nach Pass von Lukas Hornung gar das 4:0 erzielte, war die Partie nach menschlichem Ermessen schon vor dem Seitenwechsel entschieden. Die letzte Chance vor der Pause gehörte dennoch den Gästen. Nach einem Missverständnis in der Abwehr kam Oliver Mirwald aus spitzem Winkel zum Abschluss, aber Keeper Rene Förner konnte den Ball per Fuß abwehren.

Die zwei großgewachsenen Kapitäne Fabian Bayer (li., Unterleiterbach) und Oliver Mirwald im Luftduell.


Heimelf verwaltet sicher und legt noch zwei Mal nach

Der FSV ruhte sich nach Wiederbeginn nicht auf seiner Vier-Tore-Führung aus, sondern war gleich wieder das aktivere und überlegene Team. Nach einem sehenswerten Angriff, bei dem Noah Hetzel auf Lukas Hornung durchsteckte, konnte Justin Kühnlein noch parieren. Aber sechs Minuten nach Wiederbeginn war er das fünfte Mal an diesem Tag überwunden und zwar von Julian Wolf, der die starke Vorbereitung von Noah Hetzel über die rechte Seite aus kurzer Distanz veredelte. Spätestens jetzt ging es für die Zapfendorfer darum, Schadensbegrenzung zu betreiben und zumindest keine weiteren Treffer mehr zuzulassen. Die Unterleiterbacher schalteten einen Gang zurück und schon holten sich die Gäste einen Tick mehr Ballbesitz, auch in den gefährlicheren Regionen. So zog Oliver Mirwald aus 24 Metern ab, aber sein abgefälschter Schuss ging knapp vorbei. Die anschließende Ecke zog Alexander Bogdan in Richtung langer Pfosten - aber der Ball ging einen Tick zu weit. Das waren aber die einzigen offensiven Lebenszeichen der Zapfendorfer, die an diesem Tag und in dieser personellen Konstellation einfach weit weg von etwas Zählbarem waren. Und so plätscherte die zweite Halbzeit weitgehend so dahin, wie es aber auch normal ist bei einem Spiel, das längst entschieden ist. Unterleiterbach hatte alles im Griff und machte aus seiner kompakten defensiven Formation noch den einen oder anderen offensiven Ausflug. So in der 71. Minute, als Noah Hetzel nach einem Zuspiel plötzlich von halbrechts aufs Tor zulaufen konnte, den Ball aber am langen Pfosten vorbeisetzte. Zehn Minuten später hätte dann Stefan Ewig das halbe Dutzend voll machen können, wenn nicht müssen. Aber nach einem Konter über Noah Hetzel ließ er freistehend er die letzte Konsequenz vermissen und schloss aus kurzer Distanz zu zentral ab. Auch Tobias Werner versuchte sich noch einmal, aber auch er schloss direkt auf Justin Kühnlein ab, der dadurch sicher klären konnte. Kurz vor dem Schlusspfiff fiel dann allerdings doch noch das sechste Tor. Erzielt hat es Jens Schmidt, der per Flugkopfball die Flanke von Noah Hetzel aus kurzer Distanz zum 6:0 verwertete. Der sichere Schiedsrichter Maximilian Maier pfiff die Partie dann auf die Sekunde nach 90 Minuten ab.

Benny Nguyen (re.) bringt hier regelwidrig den Zapfendorfer Fabian Böhm zu Fall.


Auch in der Höhe verdient

Der Sieg der Unterleiterbacher war auch in der Höhe verdient. Die Heimelf zeigte einen geschlossenen, defensiv konzentrierten und offensiv willigen Auftritt. Der frühe Führungstreffer spielte natürlich in die Karten, aber auch ansonsten waren die Unterleiterbacher in fast allen Belangen überlegen. Im Umkehrschluss legten die Zapfendorfer zwar einen Fehlstart in die Partie hin, aber auch darüber hinaus ließ der - wenn auch personell angeschlagene - Gast einiges von dem vermissen, was es in einem Derby braucht. Und so ist die Niederlage auch in der Höhe konsequent.


FSV Unterleiterbach: Förner 2,4, Walter F. 1,9, Wolf 2,4, Barth 1,8, Nguyen B. 2,4, Bayer F. 1,8, Vogel 1,7, Kraus F. 2,4, Hetzel N. 2,1, Hornung L. 2,3, Schmidt 1,6, Ewig 2,7 (58.), Werner T. 2,3 (38.), Kalb 2,6 (58.), Bullmann A. 2,7 (65.), Simms 2,3 (65.)
SV Zapfendorf: Kühnlein 3,9, Böhm F. 4,2, Martin 4,1, Fogarasi 4,2, Hennemann C. 4,0, Bogdan 3,9, Heathfield 3,5, Förner 4,0, Keidel 3,6, Mirwald 3,3, Winkler 3,9 / Bontjes, Böhm 3,8 (67.), Häublein (81.), Betz (83.)
Tore: 1:0 Hornung L. (4.), 2:0 Vogel (26., Bayer F.), 3:0 Vogel (37.), 4:0 Schmidt (43., Hornung L.), 5:0 Wolf (51., Hetzel N.), 6:0 Schmidt (89., Vogel)
Gelbe Karten: - / Mirwald - Foulspiel (33.), Heathfield - Foulspiel (35.), Martin - Foulspiel (75.)
Zuschauer: 200 | Schiedsrichter: Maximilian Maier (TSV Burgwindheim e.V.) 3,1
  (Quelle anpfiff.info)