Beitrag vom 27.10.2009 (Quelle anpfiff.info)
Der FSV Unterleiterbach II 2009


"Hinter den eigenen Erwartungen"
von Peter Tanis
2004 - 2008 hielt sich die Zweite der Unterleiterbacher Zweite nahezu konstant auf zweistelligen Tabellenpositionen. Letzte Saison kam ein großer Aufschwung und man erreichte sensationell Platz 5. Diesen Schwung mitzunehmen, wie es beispielsweise ein Aufsteiger im ersten Anlauf in einer höheren Liga schafft, gelang Unterleiterbach II keineswegs. Wie kam es dazu, dass dieser Auftrieb in der AK 4 verpuffte? anpfiff sprach mit Spielertrainer Thomas Fleischer darüber.   

War es nur eine Momentaufnahme, dass man 18 Siege aus 30 Partien errungen hat und die letzten vier Spiele der Saison allesamt gewann? Mit sechs A-Klassen ist das Potential der untersten Ligen sicherlich auch nicht gestiegen, denn ehemalige Reserven haben es zumeist schwerer als "gestandene" Mannschaften. Vier der letzten sechs Spiele verlor man, gewinnen konnte man nur gegen die drei letzten der Liga, die Zweiten aus Zapfendorf, Weichendorf und Kleukheim. Vier Abgänge und keinen Zugang konnte man vor der Saison verzeichnen, doch daran allein liegt es nicht. Zufrieden ist der Trainer des FSV Unterleiterbach, Thomas Fleischer, auch nicht besonders.

 

Personaldecke zu dünn - bei der Ersten, und der Zweiten

Die Euphorie war nach der letzten Spielzeit viel zu groß, lässt Fleischer verlauten. Nachdem es richtig gut gelaufen war, kam der Einbruch. Viele spielten weit unter der Form, als man vor gut zwölf Monaten noch von ihnen gewohnt war. Man dachte, es würde eben genauso weitergehen wie zuvor. Eigentlich wollte man weiter oben mitspielen, doch viele, gerade die jungen Spieler, wüssten nicht so recht, was auf dem Spiel steht. Darum müssten die Zügel angezogen werden. "Ich habe es bei der letzten Spielersitzung angesprochen, und werde beim Training verschärft darauf achten, wer Gas gibt und wer sich hängen lässt." Das Problem sei nämlich, dass auf Grund der dünnen Personal-Decke manch Akteur seinen Stammplatz sicher hat und er sich Fehler erlauben konnte, ohne dafür büßen zu müssen. Den Teufel wolle man aber nicht an die Wand malen. Gegen den vorletzten Gegner, dem Türk. SC Bamberg verlor man zwar mit 0:3. Eine anständige Leistung bot man trotzdem. Der Bericht der Bamberger sei ein sehr neutraler Bericht und spiegele fast genau den Spielablauf wieder. "Nicht wie so mancher Bericht, bei dem der Verfasser fälscherlicherweise  seine Heimmannschaft bevorzugt." Lese man diesen Beitrag, zeige sich, dass man lange sehr gut mithielt. Auch gegen den Zweiten aus Ebensfeld spielte man hervorragend, konnte dort sogar drei Auswärtszähler mitnehmen. Das letzte Spiel gegen Kleukheim II gewann man übrigens.

  Unterleiterbach II einen Schritt zu spät? Zum Leidwesen des Trainers in dieser Saison schon öfter vorgekommen.
 

Im Falle eines Aufstiegs von Unterleiterbach I?


Zwei Punkte hinter dem Zweiten der Bezirksliga, dem SC Kemmern, rangiert Unterleiterbach I. Der Aufstieg in die höchste Spielklasse des Bezirks Oberfranken ist damit in Reichweite, während ein ähnliches Unterfangen bei der Zweiten eigentlich nicht realisierbar ist. Angenommen, die erste Mannschaft der Unterleiterbacher steigt in die BOL auf, und die zweite verweilt in der A-Klasse. Gewöhnlich braucht eine höherklassige Mannschaft ein stabiles Fundament. Im Bamberger Raum sieht man es häufig, dass es trotzdem geht. So spielen die Zweiten von Strullendorf, Gaustadt und Trailsdorf in der AK, die Zweiten von Pettstadt und Don Bosco hingegen in der Kreisklasse. Thomas Fleischer ist der Meinung, falls die Erste aufsteigen sollte, eine Mannschaft in der A-Klasse kein Garantie für Rückhalt ist. "Aber ich glaube momentan nicht, dass die Erste aufsteigen wird. Hätte unsere Bezirksliga-Elf mehr Spieler zur Verfügung, wäre es möglich. So weniger."

Wohin steuert man also?

Vor dem Kleukheim-Spiel waren sieben Punkte als Pflicht vorgegeben. Den ersten Schritt dahin hat man damit also getan. Fehlen noch vier in den zwei ausstehenden Begegnungen vor der Winterpause gegen Sassendorf und Ebing II. Ebing II dürfte ein machbarer Gegner sein, aber zuletzt im Derby gegen Zückshut zeigten sich die Sassendorfer stark. "Die Hinrunde ist ja bald rum, aber nach der Auszeit wollen wir eine gute Rückrunde spielen und ein wenig Wiedergutmachung betreiben. Platz sechs oder sieben am Ende ist unser erklärtes Ziel."
Selber ist Thomas Fleischer mit 39 Jahren bester Torschütze des FSV II, obwohl er in ein paar Spielen fehlte und sich oftmals ein- oder ausgewechselte und damit selten komplette 90 Minuten agieren konnte. "In dieser Saison habe ich regelmäßig mit Muskeln- und Sehnenproblemen zu kämpfen. Deshalb die Pausen, da mein Körper sich auch nicht mehr so schnell regeneriert wie früher." Seine Meinung, ob er noch länger als aktiver Spieler auf dem Rasen stehen will, dass lies Fleischer offen: "Darüber habe ich mir noch keiner Gedanken gemacht."

Ob es den Unterleiterbachern gelingen wird, sich noch zwei Mal teuer zu verkaufen, wird sich zeigen. Eventuell kommen auch Spielabsagen vor der Winterpause hinzu und man könne die Planung für die Rückrunde beginnen.