von
Peter Tanis
2004
- 2008 hielt sich die Zweite der Unterleiterbacher Zweite nahezu konstant
auf zweistelligen Tabellenpositionen. Letzte Saison kam ein großer
Aufschwung und man erreichte sensationell Platz 5. Diesen Schwung
mitzunehmen, wie es beispielsweise ein Aufsteiger im ersten Anlauf in einer
höheren Liga schafft, gelang Unterleiterbach II keineswegs. Wie kam es
dazu, dass dieser Auftrieb in der AK 4 verpuffte? anpfiff sprach
mit Spielertrainer Thomas Fleischer darüber.
War
es nur eine Momentaufnahme, dass man 18 Siege aus 30 Partien errungen hat und
die letzten vier Spiele der Saison allesamt gewann? Mit sechs A-Klassen ist
das Potential der untersten Ligen sicherlich auch nicht gestiegen, denn
ehemalige Reserven haben es zumeist schwerer als "gestandene"
Mannschaften. Vier der letzten sechs Spiele verlor man, gewinnen konnte man
nur gegen die drei letzten der Liga, die Zweiten aus Zapfendorf, Weichendorf
und Kleukheim. Vier Abgänge und keinen Zugang konnte man vor der Saison
verzeichnen, doch daran allein liegt es nicht. Zufrieden ist der Trainer des
FSV Unterleiterbach, Thomas Fleischer, auch nicht besonders.
Personaldecke
zu dünn - bei der Ersten, und der Zweiten
Die Euphorie war nach der letzten Spielzeit viel zu groß, lässt Fleischer
verlauten. Nachdem es richtig gut gelaufen war, kam der Einbruch. Viele
spielten weit unter der Form, als man vor gut zwölf Monaten noch von ihnen
gewohnt war. Man dachte, es würde eben genauso weitergehen wie zuvor.
Eigentlich wollte man weiter oben mitspielen, doch viele, gerade die jungen
Spieler, wüssten nicht so recht, was auf dem Spiel steht. Darum müssten die
Zügel angezogen werden. "Ich habe es bei der letzten Spielersitzung
angesprochen, und werde beim Training verschärft darauf achten, wer Gas gibt
und wer sich hängen lässt." Das Problem sei nämlich, dass auf Grund
der dünnen Personal-Decke manch Akteur seinen Stammplatz sicher hat und er
sich Fehler erlauben konnte, ohne dafür büßen zu müssen. Den Teufel wolle
man aber nicht an die Wand malen. Gegen den vorletzten Gegner, dem Türk. SC
Bamberg verlor man zwar mit 0:3. Eine anständige Leistung bot man trotzdem.
Der Bericht der Bamberger sei ein sehr neutraler Bericht und spiegele fast
genau den Spielablauf wieder. "Nicht wie so mancher Bericht, bei dem der
Verfasser fälscherlicherweise seine Heimmannschaft bevorzugt."
Lese man diesen Beitrag, zeige sich, dass man lange sehr gut mithielt. Auch
gegen den Zweiten aus Ebensfeld spielte man hervorragend, konnte dort sogar
drei Auswärtszähler mitnehmen. Das letzte Spiel gegen Kleukheim II gewann
man übrigens.
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Unterleiterbach
II einen Schritt zu spät? Zum Leidwesen des Trainers in dieser
Saison schon öfter vorgekommen.
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Im Falle eines Aufstiegs von Unterleiterbach I?
Zwei Punkte hinter dem Zweiten der Bezirksliga, dem SC Kemmern, rangiert
Unterleiterbach I. Der Aufstieg in die höchste Spielklasse des Bezirks
Oberfranken ist damit in Reichweite, während ein ähnliches Unterfangen bei
der Zweiten eigentlich nicht realisierbar ist. Angenommen, die erste
Mannschaft der Unterleiterbacher steigt in die BOL auf, und die zweite
verweilt in der A-Klasse. Gewöhnlich braucht eine höherklassige Mannschaft
ein stabiles Fundament. Im Bamberger Raum sieht man es häufig, dass es
trotzdem geht. So spielen die Zweiten von Strullendorf, Gaustadt und
Trailsdorf in der AK, die Zweiten von Pettstadt und Don Bosco hingegen in der
Kreisklasse. Thomas Fleischer ist der Meinung, falls die Erste aufsteigen
sollte, eine Mannschaft in der A-Klasse kein Garantie für Rückhalt ist.
"Aber ich glaube momentan nicht, dass die Erste aufsteigen wird. Hätte
unsere Bezirksliga-Elf mehr Spieler zur Verfügung, wäre es möglich. So
weniger."
Wohin steuert man also?
Vor dem Kleukheim-Spiel waren sieben Punkte als Pflicht vorgegeben. Den ersten
Schritt dahin hat man damit also getan. Fehlen noch vier in den zwei
ausstehenden Begegnungen vor der Winterpause gegen Sassendorf und Ebing II.
Ebing II dürfte ein machbarer Gegner sein, aber zuletzt im Derby gegen Zückshut
zeigten sich die Sassendorfer stark. "Die Hinrunde ist ja bald rum, aber
nach der Auszeit wollen wir eine gute Rückrunde spielen und ein wenig
Wiedergutmachung betreiben. Platz sechs oder sieben am Ende ist unser erklärtes
Ziel."
Selber ist Thomas Fleischer mit 39 Jahren bester Torschütze des FSV II,
obwohl er in ein paar Spielen fehlte und sich oftmals ein- oder ausgewechselte
und damit selten komplette 90 Minuten agieren konnte. "In dieser Saison
habe ich regelmäßig mit Muskeln- und Sehnenproblemen zu kämpfen. Deshalb
die Pausen, da mein Körper sich auch nicht mehr so schnell regeneriert wie früher."
Seine Meinung, ob er noch länger als aktiver Spieler auf dem Rasen stehen
will, dass lies Fleischer offen: "Darüber habe ich mir noch keiner
Gedanken gemacht."
Ob es den Unterleiterbachern gelingen wird, sich noch zwei Mal teuer zu
verkaufen, wird sich zeigen. Eventuell kommen auch Spielabsagen vor der
Winterpause hinzu und man könne die Planung für die Rückrunde beginnen.