Beitrag vom 07.08.2009

(Quelle anpfiff.info)

SV BW Sassendorf vs. FSV Unterleiterbach II
 
Unterschiedlichste Ausgangspositionen
von Peter Tanis

Tatort: Samstag, 01.08.2009, Saisonauftakt für den SV BW Sassendorf auf der Sportanlage der ASV Viktoria Bamberg. Mit 1:11 kommen die Sassendorfer unter die Räder. Vor wenigen Wochen konnte man in der Vorbereitung dem gleichen Kontrahenten noch Paroli bieten. Nun tritt man gegen den FSV Unterleiterbach II, einem weiteren Aufstiegskandidaten , an. Der FSV hatte jedoch spielfrei. Die Trainer beider Teams, Michael Kettner (Sassendorf) und Thomas Fleischer (Unterleiterbach) , schildern ihre Situationen vor dem Spiel für anpfiff im Doppelinterview!   
Ich fange mit Ihnen an, Herr Fleischer. Haben Sie mit ihrer Mannschaft dem SV BW Sassendorf in Bamberg letzten Samstag zugesehen?
Thomas Fleischer: Nein, wir hatten zwar regulär spielfrei, wollten uns aber nicht zurücklehnen. Gegen den Kreisklassisten FC Arnstein (Kreis Lichtenfels) bestritten wir ein Freundschaftsspiel, das wir 1:2 verloren. Wir konzentrieren uns auf unsere Leistung.

Der Unterleiterbacher Trainer war also nicht vor Ort. Herr Kettner, können Sie uns etwas über den Spielverlauf ihrer Mannschaft gegen Viktoria Bamberg sagen?
Michael Kettner: Wir hatten mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen. Unser Kader wurde enorm verjüngt und viele spielen erstmals im Herrenbereich. Die Anpassung dauert seine Zeit, aber das wussten wir schon vor der Saison. Zudem mussten wir fünf Mann ersetzen und ab einer gewissen Gegentrefferanzahl war unsere Gegenwehr mehr oder weniger gebrochen. 
 

Sassendorf und Unterleiterbach II hatten ja beide die Viktoria als Vorbereitungsgegner. Wie gingen diese Spiele aus?

Thomas Fleischer: 1:1 – wobei wir an diesem Tag eigentlich schlecht drauf waren. Ich weiß jetzt aber auch nicht, ob die Viktoria ersatzgeschwächt angetreten ist…
Michael Kettner: 3:4 verloren. Da waren uns die Bamberger bei weitem nicht so überlegen wie am ersten Spieltag.
Mit 1:7 verloren die Sassendorfer letztes Jahr auch ihr erstes Saisonsspiel deutlich. Damals war das gegen den SC Unteroberndorf, der die Saison als Erster abschloss. Sehen Sie da Parallelen? 
Michael Kettner: Die Saison hat gerade erst angefangen, da ist es eigentlich zu früh, solche Vorhersagen richtig zu treffen. Aber: Dass die Viktoria den ersten Platz behält, halte ich für durchaus möglich. Sie ist mit guten Einzelspielern gespickt und kennt ihren eigenen Platz, der recht uneben ist, gut. Gerade mit dem Rasen hatten wir unsere Probleme. Daheim werden die Bamberger viele Punkte holen.

Wird durch dieses Spiel der Unterschied zwischen Kreis- und A-Klasse deutlich?
Thomas Fleischer: Habe das Spiel ja nicht gesehen, aber ich denke nicht. Gegen uns war die Viktoria nicht so stark. Uns schmeckt die Sassendorfer Niederlage überhaupt nicht. Die sind jetzt heiß auf uns! Ihr Platz ist außerdem recht klein und wird schwer zu bespielen sein.
Michael Kettner: Ich halte die Absteiger in dieser Liga sowieso für Aufstiegskandidaten. Mit 3:4 verloren wir gegen den gleichen Gegner denkbar knapp. Das war aber nur die Vorbereitung. Jedoch denke ich nicht, dass der Klassenunterschied so gewaltig ist , wie mancher nach dem ersten Spieltag vermuten mag.

Mit welcher Reaktion der Sassendorfer Mannschaft rechnen Sie? Nervosität? Leidenschaft? 
Michael Kettner: Die Spieler haben gut trainiert und wissen, dass sie was gutzumachen haben. Den Unterleiterbachern werden wir mit dem richtigen Maß an Disziplin und Einsatz entgegentreten.
Thomas Fleischer: Wie gesagt, das Ergebnis schmeckt uns nicht. Die werden uns richtig Beine machen mit den Zuschauern im Rücken. Nervös werden sie wohl nicht sein, sondern viel eher mit Leidenschaft uns das Leben schwer machen.
Sehen Sie es als Vor-  oder Nachteil, dass Unterleiterbach II vom Ligabetrieb freigestellt war?
Thomas Fleischer: Weder noch. Wir haben ja selber gespielt , um in Form zu bleiben. Kurzes Wort zum 16er Rhythmus (Anm.: 14 Mannschaften spielen in der A-Klasse 4 im 16er Rhythmus, d.h. zwei Mannschaften müssen pro Spieltag aussetzen): Mir persönlich missfällt es, da hätte man eine bessere Lösung finden können!
Michael Kettner: Das dürfte wohl unser einziger Vorteil momentan sein. Am Wettbewerb haben wir bereits teilgenommen und in der Hinsicht sind wir schon weiter als Unterleiterbach II. Auch aus Niederlagen ziehen wir unsere Lehren.
Letztes Jahr hatte Unterleiterbach II 1,4 und Sassendorf 2,6 Gegentore im Schnitt. Wie sehr fällt diese Statistik ins Gewicht?
Michael Kettner: Unsere Defensive ist noch nicht sattelfest und wird noch so manchen unnötigen Gegentreffer kassieren, aber das kriegen wir schon hin. Meine Mannschaft wird geschlossen auftreten und wird in Vor- und Rückwärtsbewegung gleichermaßen Gas geben.
Thomas Fleischer: Letztes Jahr hatten wir wirklich eine starke Defensive, und der vertrau ich auch in dieser Saison. Mit einer besseren Treffsicherheit vorne wäre damals der Aufstieg drin gewesen. Da fehlte uns aber das gewisse Etwas. Auf unsere Verteidigung können wir auch gegen Sassendorf bauen.

Das wichtigste zum Schluß: Wie geht das Spiel aus?
Thomas Fleischer: Mit 3:1 entführen wir die Punkte aus Sassendorf!
Michael Kettner: Es wird eng, aber wir gewinnen mit einem Tor Unterschied!