Beitrag vom 18.05.2016 (Quelle anpfiff.info)
von Bernd Riemke
In (fast) jedem Spiel ein Treffer
Dort spielt sie in der laufenden Serie parallel
gelegentlich noch in der U17 auf dem Kleinfeld, hat sich aber in der
Damen-Mannschaft des Kreisklassisten längst in der Sturmspitze etabliert.
„Vor meinem ersten Spiel war ich mega aufgeregt. Das ist eigentlich ziemlich
ungewohnt für mich. Auf dem Platz hat es dann einfach gepasst. Meine
Mitspielerinnen haben mich ständig unterstützt“, erinnert sich die
16-Jährige an ihren Pflichtspielstart im Sommer 2015 zurück. Einen, bei dem
es gerade einmal 16 Minuten dauerte bis sie ihren ersten Treffer erzielte.
Vier weitere sollten folgen, so dass Selli mit einem Fünferpack prompt eine
eindrucksvolle Duftmarke setzte. Seither trifft sie buchstäblich in (fast)
jedem Spiel. Bisher 33 Mal in gerade zwölf Partien. Eine unfassbar starke
Quote für die Newcomerin, die ihre Schnelligkeit, die gute Grundausdauer und
eine gewisse Portion Zweikampfhärte einsetzt, um zum Torerfolg zu gelangen.
„Den linken Fuß habe ich eigentlich nur zum Stehen. Einen gescheiten Schuss
krieg ich damit jedenfalls nicht raus“, schmunzelt die, die immer trifft
über ihre vermeintlich größte Schwäche.
Der Torjägersong
Da ihre fußballerisch größte Stärke eben schlicht
und ergreifend das Toreschießen ist, fühlte sich Mitspielerin Jeanette
Pflaum dazu berufen nach dem Heimspiel gegen SC Prölsdorf - als Selina
Daminger eben wieder einen Doppelpack geschnürt hatte - einen Songtext für
die Unterleiterbacher Tormaschine umzudichten. Aus der nagelneu
angeschafften Musikbox dröhnte in der Kabine nach dem 4:2-Heimsieg „Die, die
immer lacht“, was Jeanette Pflaum zu der spontanen Äußerung verleitete, in
ihrem eigenen Team sei eine „die immer trifft“. Dem anschließenden Maifest
sei Dank: Wenig später war der eigene FSV-Refrain geboren – eine Hommage an
Selina Daminger.
Sie ist die eine, die immer trifft, die immer
trifft, die immer trifft.
Ooooh, die immer trifft!
Denn nur sie weiß, es ist nicht immer leicht.
Denn sie schießt und sie schießt und sie trifft.
Aber nur, wenn sie alleine ist.
Denn sie ist die Selli, die Selli, die immer
trifft!
Bislang bärenstarke 33 Mal in ihrer
Premierensaison. anpfiff.info verriet sie ihre ganz persönlichen Torheiten.
Mein erstes Tor habe ich vor etwa
drei Jahren in der U17 erzielt. Ich hab von der rechten Seite aus gut
zwanzig Metern einfach abgezogen und halbhoch ins Tor getroffen.
Mein schönstes Tor war in dieser
Saison im Heimspiel gegen Baunach. Ein Abschlag unserer Torhüterin wurde mit
dem Kopf einmal verlängert und ich habe ihn dann aus einer Position kurz
hinter der Mittellinie volley in den Winkel gedonnert.
Mein typisches Tor resultiert
meist aus einem langen Pass in die Spitze. Ich lege den Ball dann noch an
meiner Gegenspielerin vorbei und wenn ich alleine vor dem Tor bin, schiebe
ich falch oder halbhoch ein.
Mein kuriosestes Tor ist bei der
TSG 05 Bamberg gefallen. Bei Freistößen habe ich eigentlich immer Angst,
dass der gegnerische Torwart beim Fausten nicht den Ball, sondern meinen
Kopf trifft (lacht). In diesem Spiel sagte mein Trainer, dass ich doch
endlich auch mal mit dem Kopf zum Ball gehen solle. Das habe ich dann
tatsächlich gemacht. Zwar ziemlich unorthodox, aber es ist ein Tor drauf
gefallen.
Elfmetertore habe ich in der U17
einige Male geschossen. Ich laufe an, schaue kurz vor dem Schuss noch einmal
auf und gucke, was der Torwart macht. Obwohl ich mich also gar nicht
zwingend vor dem Anlaufen festlege, schieße ich trotzdem meistens flach
links unten (schmunzelt).
Die meisten Tore in einem Spiel
habe ich beim 8:2-Sieg in Roßstadt in der Vorrunde erzielt. Da habe ich
sieben Treffer gemacht.
Ein Tor, das ich noch einmal schießen
möchte wäre eins mit links. Wenn es dann noch drei Punkte bedeuten
würde und dann vielleicht noch in einem Derby, dann wäre das erst Recht
gelungen.